Bei der Planung der Abwasserreinigungsanlage Jungholz in Uster setzte die Firma Holinger erstmalig Virtual Reality (VR) ein. Das bereits vorhandene 3D-Modell aus der Planung wurde aufbereitet, damit dieses in der VR-Anwendung genutzt werden kann. Dadurch konnte die künftige Anlage bereits in der Planung virtuell begangen werden. Zudem konnte so eine neue Qualität in der Zusammenarbeit und Kommunikation mit der Bauherrschaft etabliert werden.

Die Verwendung von 3D-Modellen für die Anlagenplanung ist heute Standard. Auch Virtual Reality (VR) ist den meisten im Umfeld von Building Information Modeling (BIM) ein Begriff. Bis dato waren aber VR-Anwendungen eher umständlich zu nutzen. So musste vor Beginn einer VR-Session das Equipment vor Ort aufgebaut, die Sensoren kalibriert und diverse Kabelverbindungen erstellt werden. Zudem war ein leistungsfähiger Rechner notwendig, um eine akzeptable Performance beim Rundgang in der virtuellen Realität zu erreichen. Zusammen mit der VR-Brille beliefen sich die Kosten für die Hardware schnell auf mehrere Tausend Franken. In der Summe hat dies dazu geführt, dass VR mehrheitlich als Marketing-Gag eingesetzt wurde, der hauptsächlich zu PR-Zwecken an Messen zu erleben war. Eine regelmässige produktive Anwendung in realen Projekten war eine Seltenheit.
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Quelle: AQUA & GAS No 9 | 2022
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