Digitale Planung bezieht sich auf den Einsatz digitaler Technologien und Tools, um Planungsprozesse effizienter und effektiver zu gestalten. Dazu zählt insbesondere auch die Anwendung der BIM-Methodik und digitalen Bauwerksmodellen. Im Verständnis von HOLINGER ist BIM eine massgebliche Komponente der digitalen Planung. Digitale Planung ist für HOLINGER wesentlich mehr als BIM und 3D-Modelle. Durch digitale Planung können Teams besser zusammenarbeiten, Informationen in Echtzeit austauschen und fundierte Entscheidungen treffen. Daten sollen möglichst durchgängig und ohne Medienbruch im gesamten Planungsprozess genutzt werden. Dies führt zu einer höheren Transparenz, verbesserten Kommunikation und einer optimierten Ressourcennutzung. Insgesamt trägt digitale Planung dazu bei, Projekte erfolgreicher umzusetzen.

Unser Leistungsspektrum

BIM

  • Management
  • Koordination
  • Modellierung
  • Integriertes Datenmanagement

GIS

  • Komplexe Kartografie
  • Netzinformationssysteme
  • Kanalisationskataster
  • Datenmanagement, Schnittstellen

CAD - Systeme

ARA Rapperswil-Jona

Im Rahmen des Projekts wird eine neue EMV-Stufe geplant und bis 2026 realisiert. Das Projekt wurde von Beginn an als BIM-Projekt gestartet. Der regelmässige Austausch von Modellen unter den Planern, und die Verwendung eines modellbasierten Issue-Managements (BIMcollab) erleichtern die Zusammenarbeit im Projekt erheblich. Die Verwendung eines modellbasierten Issue-Managements wird bei HOLINGER bereits seit längerem in vielen Projekten praktiziert. Erstmalig wurde an dem Projekt die Durchbruchsplanung mit einer Software erfolgreich automatisiert. Die neue digitale Methode und Darstellung der späteren Durchbrüche als Volumen, hatte für alle Beteiligten eine erhebliche Vereinfach gebracht.

Bodensee-Wasserversorgung «Zukunftsquelle»

Visualisierung des Seewasserwerks am Standort Pfaffental
Komplexes Koordinationsmodell einer Ultrafiltrationsanlage

Seit über 60 Jahren versorgt die Bodensee-Wasserversorgung rund vier Millionen Menschen in Baden-Württemberg (D) mit sauberem Trinkwasser. Um eine sichere Trinkwasserversorgung auch für die nächsten Jahrzehnte zu gewährleisten, wurde das Projekt «Zukunftsquelle. Wasser für Generationen» gestartet. Die Realisierung wird bis ungefähr 2041 dauern und eine Investition von mehreren hundert Millionen Euro erfordern.

Eine wichtige Massnahme im Rahmen des Projekts ist der Bau neuer Entnahmeanlagen und -leitungen am Bodensee. Hier soll das Wasser künftig in See-Wasserwerken mit voneinander unabhängigen Entnahmeleitungen gewonnen werden. Mit Ultrafiltrationsanlagen an den Uferstandorten wird ein Verfahren zum Einsatz kommen, das durch eine Porenweite von 20 Nanometern unerwünschte organische und partikuläre Feststoffe sicher entfernt und somit auch die Larven der Quagga-Muschel aus den nachfolgenden technischen Anlagen und Aufbereitungsstufen fernhält.

Das Ingenieurunternehmen HOLINGER wurde gemeinsam mit dem Ingenieurbüro LOPP im Jahr 2021 beauftragt, die Planung für die neuen Seewasserwerke zu übernehmen. Der Planungsumfang umfasst zunächst zwei Wasserwerke mit einer Aufbereitungsleistung von je 335.000 m3 Trinkwasser pro Tag je Wasserwerk. Später wird der Zweckverband über den potenziellen Bau eines dritten Seewasserwerks entscheiden.

Aufgrund der Komplexität des Projekts und der Vielzahl an beteiligten Firmen, welche in 10 Losen organisiert sind, war bereits zu Beginn klar, dass das Projekt mittels 3D-Modellen geplant werden soll. HOLINGER verfügte zu diesem Zeitpunkt bereits über massgebliche Erfahrung mit digitaler Planung. Es wurde bewusst der «Open-BIM-Ansatz und damit für den Austausch von IFC-Modellen entschieden. Die Modelle der vier Planungsstandorte wurden alle zwei Wochen ausgetauscht und ein aktualisiertes Koordinationsmodell des jeweiligen Planungsstandorts erstellt. Die Zusammenarbeit der beteiligten Planer erfolgte hauptsächlich am Modell inklusive Nutzung eines modellbasierten Issue-Managements mit BIMcollab. Das Projekt beweist, dass Open-BIM auch in einem sehr komplexen Projekt funktioniert.

EABA - Erweiterung ARA Basel

Gesamtübersicht ARA Basel im Endzustand 2025
Einblick in den komplexen Kopfbau der SBR-Anlage in BIM360

Die ARA Basel der ProRheno AG ist 1982 in Betrieb gegangen und stösst heute – mit 260'000 angeschlossenen Einwohnern - an ihre Belastungsgrenze. Im Rahmen des Projekts wird die ARA Basel unter laufendem Betrieb von 2018 - 2025 ausgebaut und verfahrenstechnisch aufgerüstet. Die Investitionskosten belaufen sich auf rund 300 Mio. CHF.

Die Mechanische Stufe wird komplett neu gebaut und auf eine höhere Belastung ausgelegt. Zusätzlich zur heutigen Elimination von organischer Belastung und Phosphor, wird die ARA auf die Elimination von Ammonium und Gesamtstickstoff ausgelegt. Hierfür wurde als biologische Stufe das SBR-Verfahren (Sequencing Batch Reactor) ausgewählt. Diese wird ebenfalls neu gebaut und besteht dann aus neun SBR-Reaktoren und bildet mit seinem 140 Meter langen Kopfbau das Kernstück der Anlage.

Das seit dem 1. Januar 2016 neu in Kraft getretene Gewässerschutzgesetz verpflichtet verschiedene ARA's der Schweiz dazu eine neue Stufe zur Elimination von Mikroverunreinigungen (MV-Stufe) zu bauen. Diese besteht im Falle der ARA Basel aus einer Ozonung, einer Stufe zur Adsorption an Pulveraktivkohle und einer Sandfiltration.

Auf der Seite der Schlammbehandlung wird das Verfahren um eine Faulung erweitert. Das dabei entstehende Faulgas wird aufbereitet und in das örtliche Erdgasnetz eingespeist. Der Schlamm wird nach wie vor in der bestehenden Schlammentwässerung entwässert und in der bestehenden Schlammverbrennung verbrannt. Das Prozesswasser aus der Schlammentwässerung wird neu im Anammox-Verfahren (Anaerobe Ammonium-Oxidation) behandelt, um die Stickstoffbelastung der Anlage über die Rückläufe zu verringern.

Mit Start in das Ausführungsprojekt hat man entschieden sämtliche neuen Anlagenteile mittels Autodesk REVIT 3D zu konstruieren und in einer weiteren Phase auf 2D Fachkoordinationspläne zu verzichten. Für die Modelkoordination wird BIM360 von Autodesk eingesetzt. Modell- und Plankontrollen von Drittunternehmungen werden mittels den Überprüfungswerkzeugen in BIM360 und Aufgabenmanagement abgewickelt. Ein grosser Teil der Montagen erfolgt vor Ort ab Modell oder über Unternehmerpläne, welche aus dem Ihnen zur Verfügung gestellten 3D Model abgeleitet werden.
Für die zweite Bauetappe hat man sich zusammen mit der Bauunternehmung dafür entschieden die Objekte MV-Stufe, Faulung und Betriebsgebäude mit der BIM-to-Field Methode umzusetzen und auf 2D Bewehrungspläne zu verzichten.

Mitgliedschaft bei buildingSMART und Bauen Digital Schweiz

buildingSMART International ist führend bei der digitalen Transformation, indem es mit seinen Lösungen und Standards eine bessere Zusammenarbeit und digitale Arbeitsabläufe ermöglicht. Digitale Arbeitsabläufe unterstützen Sie bei der Zusammenarbeit und der effizienten Kommunikation in allen Phasen des Projekt- und Anlagenlebenszyklus. Digitale Arbeitsabläufe sind entscheidend für Projekte, an denen viele Disziplinen, Softwareanwendungen und Organisationen beteiligt sind, die zusammenarbeiten und Informationen austauschen müssen, um erfolgreich zu sein. Interoperable, offene, internationale Standards für BIM, die über die traditionellen Planungs- und Bauphasen hinausgehen und eine umfassende digitale Umgebung für den gesamten Projekt- und Anlagenlebenszyklus ermöglichen, bieten erhebliche Vorteile. buildingSMART International ermöglicht die Entwicklung, Erstellung und Übernahme offener digitaler Standards für produktive Arbeitsabläufe. Die Ziele der buildingSMART-Gemeinschaft werden durch drei Kernprogramme erreicht: Standards, Compliance und Anwender.

buildingSMART International

«Bauen digital Schweiz / buildingSMART Switzerland» (BdCH / bSCH) ist die führende Plattform für die digitale Transformation der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft und umfasst Institutionen, Verbände und Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Ziel ist es, die Digitalisierung und damit eine durchgängige Kooperation aller Beteiligten über den Lebenszyklus eines Bauwerks hinweg zu ermöglichen. Wir erarbeiten praxistaugliche Instrumente, die von allen Akteurinnen und Akteuren der Bau- und Immobilienwirtschaft genutzt werden können und zeigen anhand von Best Practices konkret auf, welchen Nutzen die digitale Transformation bietet. Als Think Tank steigern wir die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft, fördern den Dialog unter sämtlichen Beteiligten und leisten einen Beitrag zur Regulierung und Standardisierung, national und international.

BAUEN DIGITAL SCHWEIZ

Ansprechpartner

Didier Rubin

Technologieleiter Digitales Planen

«Das digitale Planen ist eine fachübergreifende Kompetenz mit vielen spannenden Facetten, die sich rasch weiterentwickelt. Systematik und Kreativität sind gefragt, um den grösstmöglichen Nutzen für unsere Projekte und unsere Kunden zu erzielen.»